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Ergebnisse der Instagram-Beikost-Umfrage

27. Mai 2021

Auswertung der Beikost-Umfrage

516 Mamas (und Papas?) haben Ende Mai '21 an meiner Instagram-Umfrage zur Beikosteinführung teilgenommen.

Was raus kam?

➡️ Team Kombi BLW & Brei: 66% der Befragten kombinieren Baby-led weaning mit Breikost

➡️ Team Baby-led weaning: 20% der Befragten praktizieren ausschließlich Baby-led weaning

➡️ Team Brei: 14% der Befragten füttern ausschließlich Brei

Beginn der Beikosteinführung vor/nach Ablauf von 180 Tagen

Interessant ist, dass Team Brei und Team Kombi BLW & Brei identische Werte ergeben haben.

👉 Bei Team Brei UND Team Kombi BLW & Brei begannen 44% der Befragten vor Ablauf von 180 Tagen mit der ersten Beikost. 56% warteten die 180 Tage ab.
👉 Bei Team BLW boten nur 17% der Befragten vor Ablauf der 180 Tage Beikost an - 83% warteten länger.

Verdauungsprobleme bei der Beikosteinführung

👉 insgesamt gesehen haben 26% der Befragten angegeben, dass das Baby bei der Beikosteinführung unter Verdauungsproblemen litt. Allerdings variiert der Wert je nach Methode der Essensaufnahme:

🥣 Team Brei: 38% Verdauungsprobleme

🥦🥣 Team Kombi BLW & Brei: 27% Verdauungsprobleme

🥦 Team Baby-led weaning: 15% Verdauungsprobleme

Verschlucken

Laut Angaben der Befragten verschluckten sich

👉 8% der Brei-gefütterten Babys
👉 23% der Baby-led weaning Babys
👉 68% der Babys, die sowohl Brei als auch feste Nahrung bekamen

❗ Hier muss ich einräumen, dass der Begriff "Verschlucken" nicht genauer definiert wurde und daher jeder Schutzmechanismus des Körpers (Würgen, Husten, etc) dazu gezählt werden konnte❗

Vielen Dank an alle Teilnehmer/innen! Ich fand es sehr spannend, die Ergebnisse auszuwerten (und ja: ich habe ALLES manuell ausgewertet, weil es mehrfach widersprüchliche Angaben gab, die das Ergebnis verfälscht hätten) und bin von einigen wirklich überrascht worden!

von Steffi Geismar 28. Mai 2021
Du hast das Gefühl, dein Baby hat Bauchschmerzen? Es zieht die Beine an, schreit, überstreckt sich? Es geht ihm einfach nicht gut? 👉 In den ersten drei Monaten kommt es vor, dass Babys diese Verhaltensweisen zeigen. Dein Baby bzw der Darm muss sich daran gewöhnen, Nahrung zu verarbeiten. Es sind evtl. nicht zwingend Bauchschmerzen: Beine anziehen, schreien und Überstrecken 👉 "Aktionen" mit denen dein Baby zeigt, dass etwas nicht passt. Was tun? ➡️ Körper-/Hautkontakt: neugeborene und jüngere Säuglinge brauchen die Nähe! Das muss nicht nur Mama sein, auch Papa darf gerne übernehmen. Wenn es dein erstes Kind ist: nimm das Wochenbett wörtlich - du wirst ab dem 2. Kind wahrscheinlich nicht mehr dazu kommen, es so auskosten zu dürfen. Und wenn die "Bettruhe" mit Baby nicht möglich ist, besorg dir ein Tragetuch (pers. Anmerkung: ich hatte einen Ring-Sling, da ich mit 5m Tuch nicht klar kam) und trag dein Baby an deiner Brust). Es gab so gut wie nichts, was ich damit nicht erledigen konnte. ➡️ Bauchmassagen: Hautkontakt! Hilft alleine dadurch schon ❤ Stichwort: Oxytocin ➡️ Abhalten: Lass dein Baby auf natürliche Weise ohne Windel ausscheiden ➡️ Ursachenforschung: Sind es wirklich Bauchschmerzen/Blähungen, kommt das häufig vor, wenn zB die Mama zu viel Milch bzw. einen (zu) starken Milchspendereflex hat, das Baby viel Luft schluckt und/oder orale Restriktionen vorliegen. Kontaktiere eine entsprechend fortgebildete Stillberaterin ➡️ Hab Geduld, begleite dein Baby, sorge für Entlastung & mach dir den Alltag so leicht wie möglich (Pizzaservice etc 😉) Was nicht tun? 🚫 Medikamente: 👉 Sab Simplex/Lefax: Wirkstoff Simeticon - Entschäumer! Z.B. super, wenn man Spülmittel getrunken hat... Hilft aber nicht, wenn Baby wegen "Bauchschmerzen" weint. 👉 Bigaia: Wirkstoff Lactobacillus reuteri DSM 17938 - Milchsäurebakterium, das aus der menschlichen Muttermilch isoliert wurde 🤷‍♀️ du stillst? Dein Baby bekommt es bereits... Auswirkungen auf das Muttermilch-Mikrobiom durch Trägerstoffe (Sonnenblumenöl, Aromen, Citronensäure etc) 🚫 Fencheltee: keine zusätzlichen Flüssigkeiten! #wasservergiftung 🚫 Weinen lassen: Niemals! Im Notfall 👉 Schreiambulanz!
von Steffi Geismar 28. Mai 2021
Stell dir mal vor, du wachst auf und befindest dich an einem dir unbekannten Ort - ein Krankenhauszimmer. Du liegst auf dem Bett, eingegipst von Kopf bis Fuß. Nur minimale Bewegungen möglich. Außerdem kannst du nicht sprechen, da sich ein Schlauch in deinem Mund befindet. Du versuchst dich bemerkbar zu machen, kleine Bewegungen, Geräusche, die du von dir geben kannst, mit Schlauch im Mund. Das geht zumindest ein bisschen - leise und lauter... Du merkst, ein vertrauter Mensch ist bei dir, spricht mit dir - versucht deine Bedürfnisse zu erraten, dir zu helfen, ist einfach da für dich. Sitzt bei dir, streichelt dich, beruhigt dich, lindert deine Angst. Und plötzlich kommt jemand herein und die beiden beginnen ein Gespräch. Es fallen Sätze wie "du verwöhnst sie/ihn viel zu sehr", "lass ihn/sie doch auch mal alleine", "er/sie gewöhnt sich noch daran, dass du immer sofort springst, wenn er/sie sich bemerkbar macht", "er/sie weiß schon genau, wie er/sie dich manipuliert". So unsinnig sich das in diesem Zusammenhang liest - genau diese Sprüche dürfen sich Mütter/Eltern tagtäglich anhören. Und dass, obwohl sich ihre Babys in genau so einer Situation befinden: unbekannte Umgebung, Beweglichkeit eingeschränkt, sprachlicher Austausch nicht möglich, zu 100% auf die Hilfe anderer angewiesen... ❗Babys sind nicht berechnend. Sie sind nicht manipulativ und sie können nicht verwöhnt werden. Hier geht es um Befriedigung essenzieller Bedürfnisse❗
von Steffi Geismar 28. Mai 2021
Eine Situation, die viele Mütter erleben: Mein Baby schreit die Brust an! Ist dein Baby noch ein junger Säugling? 👉 Frühe (spätestens mittlere) Stillzeichen beachten. Lege Baby schon an, wenn es frühe Stillzeichen zeigt (siehe "Highlights"). Wenn es bereits schreit, ist es "über den Punkt hinaus" ➡️ anderweitig beruhigen, dann erst anlegen 👉 Tritt das Weinen vor allem abends auf ➡️ "Erlebtes" wird verarbeitet - an der Brust kann man sich herrlich beschweren 😉 (das Verhalten zeigt sich auch oft beim so genannten "Clustern" oder Clusterfeeding" - das Dauerstillen, das Mamas oft denken lässt, ihr Baby wird nicht satt). Bekommt dein Baby künstliche Sauger? 👉 Flasche, Schnuller & Co können bewirken, dass das Baby nicht mehr problemlos zwischen dem Saugen am künstlichen Sauger und dem Stillen unterscheiden können. Die Brust wird zwar kurz genommen, aber wie daran gesaugt werden muss, wird in der Regel nicht mehr verstanden ➡️ alle künstlichen Sauger müssen sofort weggelassen werden. ❗Höchst emotionale Situation❗ 👉 auch ein Ausscheidungsbedürfnis kann sich so bemerkbar machen, dass das Baby beim Stillen unruhig wird und nicht mehr richtig saugt. Das ist dann gerne ein An- und Abdocken mit Weinen. ➡️ Abhalten könnte hier die Lösung sein bzw. weiterhelfen. Weitere mögliche Ursachen für eine Brustverweigerung (in jedem Alter) können zB sein: ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 👉 Schnupfen/verstopfte Nase 👉 Ohren- oder sonstige Schmerzen (zB Zähne...) 👉 angespannte Familiensituation 👉 Schrecksituationen/erlernte Reaktionen 👉 Geschmacksveränderung der Milch 👉 verwendete (neue) Parfüms/Deos/Seifen 👉 Entwicklungsschub 👉 zu volle Brust 👉 zu starker Milchspendereflex 👉 Ablenkung ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ❗ Stillstreiks bzw. Brustverweigerungen werden häufig als Abstillwunsch des Babys fehlgedeutet. Ein Kind unter einem Jahr (ich würde sogar behaupten: unter 1,5 Jahren) stillt sich in der Regel nicht selbst ab❗ 💡 Natürlich kannst du eine solche Phase zum Abstillen nutzen, wenn du das eh in absehbarer Zeit vorhattest - es handelt sich dann aber um ein muttergeleitetes Abstillen.
von Steffi Geismar 28. Mai 2021
Dein Baby wirkt überwiegend unzufrieden? Es weint viel oder es ist auf dem Arm zufrieden, aber ablegen geht nicht? In der Beratung höre ich öfter, dass Babys als schwierig bezeichnet werden. Sie weinen viel (und scheinbar ohne Grund), schlafen schlecht, lassen sich nicht ablegen und "wissen scheinbar genau, was sie machen müssen, damit die Mama springt". Der Harvard-Entwicklungspsychologe Jerome Kagan fand vor 30 Jahren heraus, dass sich bereits Babys einem von drei Grundtemperamenten zuordnen lassen: ⭐40% sind regulierungsstark: Ihre Amygdala (unsere Alarmanlage im Gehirn) ist nicht sehr reizempfindlich. Die Babys lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, schlafen viel, sind tiefenentspannt - also das, was wir als "Anfängerbaby" bezeichnen. ⭐ 40% sind bindungsstark: Ihr "Alarmsystem" ist reizempfindlich, der Vagusnerv spricht aber sehr gut auf Co-Regulation an und die Babys lassen sich von Bezugspersonen schnell beruhigen. ⭐ 20% sind hoch-reaktiv: Ihr "Alarmsystem" ist sehr reizempfindlich und sie können sich auch über Co-Regulagion nur schwer beruhigen. Sie weinen mehr, zeigen eine überdurchschnittliche motorische Aktivität, sind sehr willensstark und ihr Schlafbedarf ist verhältnismäßig gering. Somit entsprächen 60% der Babys in mindestens einem Punkt dem "schwierigen" Baby - aber tatsächlich stellen Babys mit den oben genannten Verhaltensweisen die Mehrheit dar! Nur hat die Gesellschaft natürlich das Idealbild von zufriedenen, ruhigen Baby in seinem Stubenwagen vor Augen und setzt dies fälschlicherweise als erstrebenswerten Maßstab. Und Eltern verzweifeln regelmäßig, weil sie denken, dass bei ihnen irgendetwas schief läuft - dass sie etwas falsch machen. Sie versuchen (natürlich), ihr Kind zu erziehen, dass es dem gesetzten Maßstab nahe kommt. Die Menschheit braucht jedes dieser Grundtemperamente! Dein Baby ist so wie es sein soll - das ist sein Grundtemperament! Du machst nichts falsch, wenn du es annimmst, wie es ist, es begleitest, seine Bedürfnisse stillst und es mit Liebe und Zuneigung überschüttest ❤
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Was ist Clustern bzw. Clusterfeeding? Cluster = engl. für Anhäufung: Clusterfeeding meint also eine Häufung von Mahlzeiten - und dieses Phänomen beginnt idR in den ersten Tagen nach der Geburt und kann 2-3 Monate andauern. Oft (aber nicht immer) beginnt der Stillmarathon nachmittags und kann sich über Stunden hinziehen: mach es dir auf der Couch oder im Bett gemütlich (zB mit einem guten Buch/Hörbuch oder deiner Lieblingsserie) und stell Essen/Trinken für dich bereit. Dein Partner kann dich natürlich in dieser Phase durch Tragen (Arm/Trage/Tuch) und Kuscheln auch mal entlasten. Gründe für Clusterfeeding: 👉 Kleines Baby - kleiner Magen: Kleine, häufige Mahlzeiten ist dein Baby durch die Versorgung über Plazenta und Nabelschnur gewöhnt. 👉 Kurzes, häufiges Stillen regt die Prolaktin-Ausschüttung (Milchbildungshormon) an - dein Baby sichert damit die Milchproduktion für den nächsten Tag. 👉 Wenn dein Baby saugt, wird das Hormon Cholezystokinin (CCK) ausgeschüttet, das nach einiger Zeit Sättigung suggeriert und schläfrig macht. Der CCK-Wert sinkt aber nach 10-20 Minuten wieder ab und dein Baby fängt erneut an zu saugen. 👉 Die Koordination von Saugen, Schlucken & Atmen ist anstrengend - dein Baby braucht immer wieder kurze Ruhepausen beim Stillen. Achtung: normal 🤱 Deine Brust fühlt sich bald weich an, abends sogar "leer"? 🤱 Dein Baby ist vor allem abends unruhig, quengelig, will dauernd stillen? ➡️ vollkommen normal und bitte nicht verunsichern lassen! Unnötiges Zufüttern kann Aufbau und Aufrechterhaltung deiner Milchbildung stören. ABER: 👉 Dein Baby hat weniger als 4-6 nasse Windeln (1 Windel = 6 EL Wasser) und seltener als 3x Muttermilchstuhlgang in 24 Stunden? 👉 Dauerstillen ist keine Phase sondern ein Dauerzustand ohne nennenswerte Pausen? 👉 Du hast Stillprobleme (wunde/offene Brustwarzen, Milchstaus, etc.)? 👉 Dein Baby nimmt nicht ausreichend zu (<170-330g/Woche in den ersten 3 Monaten)? 👉 Dein Baby ist übermäßig schläfrig/zurückgezogen oder wirkt dauerhaft unzufrieden? ➡️ Kontaktiere bitte eine zertifizierte Stillberaterin zur Abklärung der Ursache!
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Dein Kind ist beikostreif? Super! Jetzt kann es ja losgehen... ABER: worauf solltest du unbedingt achten? Aufrecht sitzen! Dein Kind sollte beim Essen aufrecht sitzen. Sollte es noch nicht selbstständig sitzen kann, nimm es auf deinen Schoß. Immer eine erwachsene Aufsichtsperson dabei! Sollte doch mal etwas sein, muss kurzfristig reagiert werden. Dazu braucht es einen Erwachsener in unmittelbarer Nähe. Geeignete Lebensmittel! 👉 Weich genug, dass sie mit der Zunge am Gaumen zerdrückt werden können. 👉 Grobe oder faserige Struktur, damit keine Stücke abbrechen können (Fleischstreifen sind zB kein Problem) 👉 Keine trockene Krümelbildung im Mund 👉 Prall- oder hartelastische Lebensmittel müssen entsprechend zerkleinert werden (Cocktail-Tomaten/Weintrauben zB vierteln, Rohkost zB raspeln) 👉 An mindestens einer Stelle so lange wie die Babyfaust 👉 Nicht stark salzhaltig/zuckerhaltig und nicht nachgesalzen/nachgezuckert TIPP: stell dir vor, du wärst zahnlos und motorisch eingeschränkt - könntest du die angebotenen Lebensmittel problemlos essen? Selbstbestimmung beim Essen fördern! 👉 Bei babygeleiteter Beikost (BLW): Essen nicht einfach in den Mund stecken 👉 Bei Brei: auf responsives Füttern achten - also sehr genau auf Hunger- und Sättigungsanzeichen bei deinem Kind zu achten, nicht zum Auf- oder Weiteressen drängen und nicht mit Ablenkung arbeiten.
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Du bist unsicher, wann du mit der Beikost starten kannst? Du bekommst widersprüchliche Aussagen zur Beikosteinführung? Viele Eltern sind massiv verunsichert, wenn es um das richtige Timing beim Beikoststart geht. Der Kinderarzt sagt in der Regel bei der U4 (manchmal auch schon früher), dass mit 4 Monaten mit Beikost begonnen werden soll - oft fällt hier auch der Begriff Allergieprävention... Grundsätzlich gilt: 💖 Schau auf dein Kind, nicht auf's Datum 💖 ❌ Für die Allergieprävention ist es nicht notwendig, unbedingt mit 4 Monaten Beikost zu geben! In der deutschen S3-Leitlinie zur Allergieprävention wird ein Beikoststart frühestens ab Beginn des 5. Lebensmonats und spätestens ab Beginn des 7. Lebensmonats empfohlen - allerdings unter Berücksichtigung der kindlichen Entwicklung! ⠀ ⠀⠀ ⬇️⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 👉 Beikosteinführung sollte erst mit Erfüllung der 3 (!) Beikostreifezeichen erfolgen: ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 1️⃣ Dein Baby kann - mit leichter Unterstützung - aufrecht sitzen 2️⃣ Der Zungenstreckreflex ist verschwunden 3️⃣ Dein Baby kann das Essen selbstständig greifen und selbstständig zum Mund führen ✅ Die WHO empfiehlt Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten (180 Tage ab ET) ausschließlich zu stillen und danach mit geeigneter Beikost weiter zu stillen bis zum vollendeten 2. Lebensjahr und darüber hinaus sofern Mutter und Kind dies wünschen.
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Du leidest noch immer unter deinem Geburtserlebnis oder der Situation nach der Geburt? Dir kommen die Tränen, wenn du darüber sprichst oder daran denkst? Es ist so viel schief gelaufen… 💔 👉 Auch dein Baby muss die Geburt und/oder die Situation danach verarbeiten und braucht dabei Hilfe BABY-HEILGESPRÄCH Sprich mit deinem Baby über die Geburt. Vermeide Schuldzuweisungen und formuliere positiv und nicht zu kompliziert, zB: "Es tut mir leid, dass es nicht anders gegangen ist, aber wir machen jetzt etwas Gutes daraus. Ich habe dir das Leben gerne geschenkt, für den Preis, den es mich gekostet hat. Wir machen jetzt etwas Gutes daraus, auch wenn es für uns beide (oder dich) schwer war." (B. Meissner: Emotionale Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen) Dein Baby wird das Gespräch emotional verstehen, wenn auch nicht Wort für Wort. Deine/eure Tränen sind der erste Schritt zur Bewältigung des Erlebten. Rede dir alles von der Seele 🥰 🌹Natürlich könnt ihr zusätzlich auch mit eurem Partner (oder einer anderen vertrauten Person) das Heilgespräch führen🌹 BABY-HEILBAD/BONDINGBAD Das Heilbad bzw. Bondingbad simuliert den ersten Körperkontakt nach der Geburt und kann im wöchentlichen Abstand 4-5 Mal durchgeführt werden. Dabei wird dein Baby gebadet und im Anschluss nackt und nass auf deinen ebenfalls nackten Oberkörper gelegt. Dieses Erlebnis ist häufig sehr emotional und mit Tränen verbunden. Die ersten beiden Male wird dein Baby erfahrungsgemäß viel weinen (es "erzählt" seine Geschichte) und im Anschluss ein erhöhtes Saugbedürfnis haben 🤱 🌹Das Bondingbad kann auch mit älteren Babys/Kleinkindern durchgeführt werden🌹 💞 Beide Möglichkeiten können dir und deinem Baby helfen, emotionale Wunden aus Schwangerschaft, Geburt und/oder Nachgeburts-Situation zu heilen 💞
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Du willst das Stillhütchen endlich loswerden? Kein Tipp funktioniert? Dein Baby stillt einfach nicht ohne? Dein Baby soll künftig an deiner Brust stillen - ohne "lästigen" Brusthut (ich mag den Begriff Stillhütchen nicht - man braucht es weder zum Stillen, noch ist es besonders niedlich). Hautkontakt ist hier der WICHTIGSTE Faktor Viele Mütter bekommen bereits kurz nach der Geburt einen Brusthut. Das Baby hatte also im schlechtesten Fall nie wirklich oder nur ganz kurz direkten Kontakt zur Brustwarze und kennt die bloße Brust oft gar nicht als Ort der Nahrung, der Geborgenheit, des Trosts etc. Bevor also die übrigen Tipps zur Entwöhnung vom Brusthut umgesetzt werden, sollte das Baby die nackte Brust der Mutter (erneut) kennenlernen - und das geht nur im direkten Hautkontakt: 👉 Leg Kuscheltage ein: nackig ins Bett und in Ruhe kuscheln so lange ihr beide wollt. 👉 Keinen Druck aufbauen: beim Kuscheln die Brust (wieder)entdecken lassen. Wenn das Stillen ohne Hut nicht funktioniert, dann nimm den Hut - biete aber immer wieder ohne an. Oder stille die erste Brust mit Hut und die zweite ohne (wenn beide Brüste pro Mahlzeit getrunken werden). 👉 Im Rahmen der Kuscheltage könnt ihr auch gemeinsam baden, wenn es für euch beide angenehm ist. 💖 Tipp: Ein Bondingbad kann dir und deinem Baby helfen, eure Geburtssituation aufzuarbeiten (wenn die Geburt bzw. die nachgeburtliche Situation nicht ideal gelaufen ist) und bei der Entwöhnung vom Brusthut unterstützen. Das Bondingbad kann 4-5 Mal im wöchentlichen Abstand durchgeführt werden. Du möchtest mehr über das Bondingbad erfahren? Weitere Tipps zur Abgewöhnung: 👉 Mit Brusthut anlegen und es "wegschummeln", sobald der Milchspendereflex eingesetzt hat 👉 Ungewohnte Stillsituationen schaffen (in der Badewanne, in der Trage, etc.) 👉 Im Halbschlaf erst eine Seite mit Brusthut stillen, die andere dann ohne Hut anbieten.
von Steffi Geismar 27. Mai 2021
Du hast Probleme beim Stillen und keiner kann wirklich helfen? Deine Brustwarze(n) verheilen nicht und/oder du hast dauerhaft Schmerzen? Du hast das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt? Es könnte sein, dass die Zungenfunktion deines Babys eingeschränkt ist und die Zunge daher nicht so "arbeitet", wie sie eigentlich sollte. Hinweise auf ein zu kurzes Zungenband können sein: ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 👨‍🦲 unter- oder überdurchschnittliche Zunahme 👨‍🦲 Saugbläschen 👨‍🦲 zweifarbige Lippen 👨‍🦲 Schlaf mit offenem Mund 👨‍🦲 Schnarchen 👨‍🦲 viel Luft schlucken/Blähungen 👨‍🦲 Reflux (vermehrtes Spucken nach dem Stillen) 👨‍🦲 sehr lange Stillmahlzeiten 👨‍🦲 andauernd sehr viele oder sehr wenige Stillmahlzeiten (<6 oder >12) 👨‍🦲 Schnalzen, Schmatzen, Klicken beim Stillen 👨‍🦲 Hin-Weg-Verhalten/Unruhe beim Stillen ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 🤱 Schmerzen beim Stillen⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 🤱 verformte Brustwarzen nach dem Stillen 🤱 wunde/offene Brustwarzen, die nicht abheilen 🤱 Milchstau/Mastitis gehäuft 🤱 zu wenig Milch 🤱 Vasospasmus ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Werden orale Restriktionen nicht erkannt, kann es später u.a. zu folgenden Problemen kommen: ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 👉 Sprachentwicklungsstörungen 👉 Schlafapnoe 👉 Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme 👉 Konzentrationsstörungen/ADHS Diagnose 👉 nächtliches Einnässen 👉 erhöhte Infektanfälligkeit 👉 Zahnfehlstellungen 👉 erhöhtes Kariesrisiko usw. ➡️ Wer kann dir helfen? Erste Anlaufstelle sollte eine Stillberaterin sein, die sich im Bereich "orale Restriktionen" fortgebildet hat: ✔ umfassende Anamnese ✔ Funktionscheck der Zunge ✔ Abklärung systemischer Ursachen bei Verdacht auf eine eingeschränkte Zungenfunktion (zB Ostheopathie mit physiotherapeutischer Grundausbildung/Logopädie). Die Stillberaterin 👍 optimiert euer Stillmanagement entsprechend der Problemstellung 👍 klärt über mögliche Folgen von nicht-Behandlung auf 👍 informiert über den Ablauf einer Frenotomie 👍 zeigt Übungen zur Vorbereitung und aktives Wundmanagement Sie verfügt in der Regel über ein entsprechendes Netzwerk und kann dich an Fachpersonen weiterleiten.
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