Stell dir mal vor, du wachst auf und befindest dich an einem dir unbekannten Ort - ein Krankenhauszimmer. Du liegst auf dem Bett, eingegipst von Kopf bis Fuß. Nur minimale Bewegungen möglich. Außerdem kannst du nicht sprechen, da sich ein Schlauch in deinem Mund befindet. Du versuchst dich bemerkbar zu machen, kleine Bewegungen, Geräusche, die du von dir geben kannst, mit Schlauch im Mund. Das geht zumindest ein bisschen - leise und lauter...
Du merkst, ein vertrauter Mensch ist bei dir, spricht mit dir - versucht deine Bedürfnisse zu erraten, dir zu helfen, ist einfach da für dich. Sitzt bei dir, streichelt dich, beruhigt dich, lindert deine Angst.
Und plötzlich kommt jemand herein und die beiden beginnen ein Gespräch. Es fallen Sätze wie "du verwöhnst sie/ihn viel zu sehr", "lass ihn/sie doch auch mal alleine", "er/sie gewöhnt sich noch daran, dass du immer sofort springst, wenn er/sie sich bemerkbar macht", "er/sie weiß schon genau, wie er/sie dich manipuliert".
So unsinnig sich das in diesem Zusammenhang liest - genau diese Sprüche dürfen sich Mütter/Eltern tagtäglich anhören. Und dass, obwohl sich ihre Babys in genau so einer Situation befinden: unbekannte Umgebung, Beweglichkeit eingeschränkt, sprachlicher Austausch nicht möglich, zu 100% auf die Hilfe anderer angewiesen...
❗Babys sind nicht berechnend. Sie sind nicht manipulativ und sie können nicht verwöhnt werden. Hier geht es um Befriedigung essenzieller Bedürfnisse❗